Die Evo Story Stand:08.03.2015
Der Omega Evo 500 verdanke seine Existenz wie einige andere Kleinserien zu dieser Zeit den Homologationsvorgaben der alten DTM. Darin war genau geregelt in welcher Ausführung ein Fahrzeug in der damaligen DTM starten durfte. Neben technischen Spezifikationen besagte das Reglement müssen mindestens 5000 dieser Fahrzeuge, die eingesetzt werden sollen, gebaut werden. In einer zweiten Stufe dürften dann auch Homolgationen erfolgen von weiterentwickelten Basisversionen von denen 500 Stück produziert werden mussten. Man wollte damit bewusst verhindern, daß sich eine Art Prototypen Serie entwickelt. Laut FIA Unterlagen wurden bis Februar 1991 509 Omega Evo 500 gebaut.
Das war auch der Grund weshalb Audi den V8 einsetzte. Da der Audi 90, oder das Coupe in der jeweiligen Spezifikation die 5000 Einheiten pro Jahr nicht geschafft haben.
Da der Kadett GSi 16V leider nicht konkurrenzfähig genug war entschloss man sich in Rüsselsheim mit dem Omega fortan in der DTM zu starten. Zumal der neu entwickelte Sechszylinder Motor C30SE beste Anlagen für den Einsatz im Motorsport mitbrachte. Uns man sich mit diesem Motor durchaus Siegschancen zutraute.
Die erste Rennkarosse wurde bereits 1989 aufgebaut. Es wurden für die 90er Saison weitere Omega Karossen zu DTM Fahrzeugen umgebaut, da man mit dem 3000er aufgrund der Großserie die Homologationsvorgaben bereits erfüllt hatte. Die Omega 3000 DTM Karossen sind dann nach Saisonende 1990 zu Evokarossen umgebaut worden. Insgesammt entstanden 15 Rennwagenkarossen
Zeitgleich wurde aber schon an der Homologationsvariante gearbeitet. Erste Ergebnisse dazu konnten Bereits auf dem Motorsalon in Genf 1990 besichtigt werden. Somit ist die Vorstellung des Evo 500 schon am 8.März 1990 erfolgt, bevor die DTM Saison 1990 überhaupt begonnen hatte. Allerdings scheint dies nicht so wirklich wahrgenommen worden zu sein, denn der Evo 500 wurde auf dem Stand von Irmscher der Öffentlichkeit gezeigt und war auch noch nicht so breit wie nachher der fertig entwickelte Omega Evo 500. In den folgenden Monaten wurde das ganze technisch in Kooperation mit Schrick und optisch mit Irmscher und der TU Stuttgart weiter entwickelt, so das der Omega Evo 500 zur Motorshow in Essen im November 1990 seine offizielle Weltpremiere auf dem Opel Stand feiern konnte.
Es sind zwei „Prototypen“ bekannt welche beide weiß sind und sämtliche Anbauteile einzeln im Fahrzeugbrief eingetragen haben.
Von der eigentlichen Idee den Omega Evo 500 in vier verschiedenen Farben anzubieten war man abgerückt und so wurde der Omega Evo 500 nur in Novaschwarz ausgeliefert.
Ab da konnte der Evo 500 zu einem Grundpreis von 89400 DM bestellt werden. Die entsprach aber der nackten Version ohne Klima, Schiebedach oder 18 Zoll Felgen. Nur mit 18 Zoll Räder kostete der Evo 500 dann schon 92220DM.
Zur Serienproduktion wurden seinerzeit fertige Omega 3000 in Novaschwarz aus der laufenden Produktion nach und nach Remshalden zu Irmscher geschickt um dort den Umbau als Evo 500 zu erfahren. An der Karoserie musste nur die Radläufe gegen ausgestellte runde Radläufe getauscht werden. Die Kotflügel sind ebenfalls im bereich der Radläufe in zwei schritten verbreitert worden. Die Verbreiterung läuft unten so aus das sie in einer groben Schwellerverkleidung ausläuft. Damit die Linie Aerodynamisch stimmig bleibt, ist an der Hintertür ein Aufsatz der den Übergang zur Radlaufverbreiterung herstellt. Die Stoßstangen sind ebenfalls modifiziert worden und um einen höheren Anpressdruck zu erreichen ist vorne zusätzlich eine verstellbare Spoilerlippe montiert worden. Als besonderes Highlight darf der Heckspoiler nicht unerwähnt bleiben, der auch gerne liebevoll „Frittentheke“ genannt wird. Einmal ist er wegen seiner Höhe schon sehr auffällig, zum anderen fährt er geschwindigkeitsabhänig ab etwa 80km/h selbstständig aus und variiert in der Höhe um seine Endposition bei etwa 140 km/h zu erreichen. Auch am Heckspoiler ist nochmals eine verstellbare Lippe angebracht um auch hier einen bessern Anpressdruck in kurven zu erreichen. Zu guter letzt wurde auch eine sportlichere Innenausstattung mit Recaro Sitzen verbaut die in den Jahren 1991/92 so nur im Evo 500 zu bekommen war.
In welchen Stückelungen die Evo seinerzeit zu Irmscher geliefert wurden lässt sich leider nicht mehr Nachvollziehen. Einzig ist bekannt, das die ersten einhundert Evo 500 vorspezifiziert gebaut worden sind und ab dem Datum der Premiere über die Opel Händler abgerufen werden konnten. Diese Evo erkennt man auch an den noch nicht lackierten Türgriffen. Die restlichen Fahrzeuge sind dann auf Kundenwunsch spezifiziert worden.
Anhand der Fahrgestellnummern lässt sich aber nachvollziehen das nicht alle Fahrzeuge auf einmal umgebaut worden sind. Es gibt allerdings ein Schreiben in den steht das aufgrund der mengenmäßig limitierten Umbaukapazität die Fertigstellung des Fahrzeugs nach Anlieferung bei Irmscher 6-10 Wochen in Anspruch nimmt.
Der Evo mit der bisher geringsten Fahrgestellnummer ist z.B. im April 91 zum Evo 500 umgebaut worden. Der späteste bekannte Evo ist im Juli 92 produziert worden und auf die Opel Vertriebsdirektion Ost zugelassen worden.
Es sind derzeit Fahrzeuge bekannt die auf die Presseabteilung, die Motorsportabteilung sowie im Sponsoring eingesetzt waren. Unter anderem hatten Steffi Graf, der Tischtennisspieler Steffen Fetzner und der FC Bayern und Fahrzeuge bekommen. Vermutlich deshalb da der Verkauf der Fahrzeuge aufgrund der Erfolglosigkeit ins Stocken geraten war. Denn letztendlich wurden Irmscher nur etwa 321 Evo 500 gebaut. Und einige dieser Fahrzeuge sind später als Vorführwagen auf Opelhändler zugelassen worden um sie als Vorführwagen preiswerter verkaufen zu können.
Neben dem deutschen Markt war es auch vorgesehen den Omega Evo 500 in der Schweiz zu verkaufen. Der Grundpreis ohne Sonderausstattung betrug seinerzeit 79.000 SFr. Dort sind aber nur 16 Fahrzeuge verkauft worden, wobei die Typengenemigung dort erst am 2.7.91 erteilt worden ist, also relativ spät, da die Prospekte schon im Februar 91 fertig gedruckt waren. Wobei die Produktion für die Schweizer Modelle erst im September 91 angelaufen ist. Die Evo 500 wurde dann einzeln von Schweizer Händlern nach Kundenwunsch spezifiziert und mit einem Zusatzvermerk bestellt. Die fertigen Omega 3000 wurden dann analog zu den deutschen Fahrzeugen zu Irmscher gebracht und dann entsprechend umgebaut.
Hierzu ist auch anzumerken das die Schweizer Fahrzeuge über eine Heckscheibenantenne verfügen und einen speziellen größeren Antennenverstärker unter der Hutablage haben.
Eine weitere Spezialität des Schweizer Modells ist der kleine nicht ausfahrbare Heckspoiler der sonst auch am Irmscher L40 montiert war. Aufgrund einer gesetzlichen Bestimmung hat der elektrisch ausfahrbare Heckspoiler des Evo 500 in der Schweiz keine Zulassung bekommen und wurde durch den starren Flügel ersetzt. Das gleiche Schicksal ereilte auch den Mercedes 190 Evo2, dieser ist in der Schweiz mit dem Heckspoiler des 190 Evo1 ausgeliefert worden.
Mitte 1991 muss kurzfristig auch ein Bestellfenster für die Händler in Österreich geöffnet worden sein. Laut den mir vorliegenden Unterlagen gab es offiziell nicht den Plan den Evo 500 in Österreich anzubieten. Aber aufgrund des stockenden Absatzes hat man sicher versucht dort auch ein paar Evo losschlagen zu können. Denn insgesamt sind knapp 20 Evo 500 als Neuwagen in Österreich verkauft und über das Händlernetz in Österreich ausgeliefert worden. Davon sogar 1/3 über eine Händlergruppe.
Es ist davon auszugehen das dieses Bestellfenster für den österreichischen Markt auch nur begrenz geöffnet war, denn die Fahrgestellnummern aller bisher bekannten Evo500 mit österreichischer Erstzulassung sind klar von den Deutschen und Schweizer Fahrzeugen abzugrenzen Diese sind auch alle Anfang Oktober 91 an GM Austria geliefert und zur Einzeltypisierung vorgeführt worden, zum Teil aber wie in Deutschland auch erst sehr spät zugelassen worden.
Die nach Österreich und in die Schweiz ausgelieferten Evo können auch über das Adrema Schild identifiziert werden.
Außerdem ist ein Evo 500 in Silber produziert worden. Die Farbe scheint aber keine normale GM Farbe gewesen zu sein, da der Wagen keinen Farbcode auf dem Typenschild stehen hat. Er scheint auch außerhalb der normalen Serie gebaut worden zu sein, da die Fahrgestellnummer sich nicht zuordnen lässt.
Es soll auch auf speziellen Händlerwunsch einen Evo in rot gegeben haben, welcher aber leider nicht bekannt bzw. verschollen ist.
Es hat auch eine kleine Anzahl von Evo 500 gegeben, die als zwar abgenommne aber noch nicht zugelassene Neuwagen, auf einen 4 Liter Motor Typ C40SE umgebaut wurden. Diese Fahrzeuge waren wurden nicht zusammenhängend Produziert, sind aber wohl erst gegen Ende der Produktion im Sommer 1992 nach und nach umgebaut worden. Diese haben aber nicht die Anfangsbuchstaben WJR (Hersteller Irmscher) sondern beginnen weiterhin mit WOL, da es sich ja sonst auch um keine Opel Omega Evo 500 gewesen wären, welche ja für die Homologation gebracht wurden. Ich gehe auch davon aus, das die Omegas deshalb auch erst als Evo abgenommen werden mussten und erst später als 4 Liter Evo umgebaut werden durften. Leider lassen sich diese Sachen auch nur nachvollziehen wenn die ersten originalen Fahrzeugbriefe noch vorhanden sind.
Dies ist mein persönlicher Kenntnisstand zur Historie des Omega Evo 500. Sollte diese belegbar fehlerhaft sein, bitte ich um Informationen um dies zu korrigieren. Ebenso wenn noch etwas ergänzt werden kann.
Mein Dank gilt an dieser Stelle auch bei allen Leuten die mich mit Daten und Wissen versorgt haben und mir helfen und geholfen haben das Register zu führen und auszubauen.